Die Musiktherapie ist ein kreatives psychotherapeutisches Verfahren, das es sich zum Ziel gemacht hat,
- Unbewusstes über spielerisches Tun in der Musik und in der Bewegung bewusst zu machen.
- Das Erleben zu aktivieren.
- Gefühle und Stimmungen wahrnehmen und benennen zu können und die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.
- Verhaltens-, Beziehungs- und Kommunikationsmuster zu erkennen und über den Weg des Verstehens Alternativen zu entdecken.
- Die Beziehungsfähigkeit weiterzuentwickeln.
Musiktherapie mit Elementen der Hakomi-Therapie
„Wir beschäftigen uns mit der Tendenz der Natur, Ganzheiten zu erzeugen, die aus Einheiten bestehen, welche durch Kommunikation miteinander verbunden sind. Genau dadurch wird aus einem Körper ein lebendiges Wesen, das agiert, als besäße es einen Geist – den es in der Tat besitzt.“ (Gregory Bateson)
Einheit heißt Zugehörigkeit, ein Teil von etwas zu sein. Körper und Geist sind miteinander verbunden und der Mensch ist durch Kommunikation und Interaktion ein Teil seiner Umwelt. In der Musiktherapie wird auf spielerische Weise und mit (freien) Improvisationen Kontakt aufgenommen zu
aktuellen Themen und Kommunikations- und Verhaltensmustern. Während die Musik deutlich macht, was „zwischen den Zeilen gefühlt wird“, hat die Sprache die Aufgabe, es zu benennen.
Geeignet ist die Methode für Menschen,
die ihre Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeiten und ihre Kreativität erweitern wollen und sich mehr Zugang zu ihren unbewussten Anteilen wünschen.
die frühgestört sind (Psychosen, Borderline, narzißtische Neurosen)
mit psychosomatische Erkrankungen.
Musiktherapie für Menschen
mit autistischen Syndromen, Psychosen und geistiger Behinderung
Musiktherapie mit Elementen der Hakomi-Therapie
Ziel, Arbeitsweisen
Musiktherapie mit Menschen mit autistischen Syndromen, geistiger Behinderung, Psychosen etc., also Menschen mit starker Ich-Störung (im Gegensatz zu der Ich-Schwäche Problematik im Bereich der Neurose) hat für mich den Sinn, sie in ihrer Wahrnehmung zu stärken und zu spiegeln, ihnen zu helfen, sich im Gegenüber in der Spiegelung als selbständiges, existierendes, gestaltendes Wesen zu erkennen. ( Das „Ich“ wird durch das „Du“ zum „Ich“)
Fehlende Spiegelung, fehlender Kontakt lassen den Menschen innerlich verarmen und treiben ihn in die Isolation.
Das Spiegeln bei Menschen mit autistischen Zügen, und letztlich bei allen Wesen, ist das Wichtigste überhaupt. Durch ihren frühen Rückzug erleben diese Menschen auch den Rückzug ihrer Umgebung, sprich ihrer wichtigsten Bezugspersonen. Die Eltern, deren Kind sich emotional und ausdrucksmäßig zurückzieht, erleben diesen Vorgang häufig als sehr schmerzhaft und kränkend und reagieren ebenfalls mit Rückzug. Häufig wäre aber gerade die Veränderung des Kontakts, ein stärkerer „input“ auch auf anderen Ebenen nötig (Vibration, Druck, etc.), um diese Kinder zu erreichen.
Die Musiktherapie soll gerade dort wieder beginnen, wo der Kontakt zur Umwelt abgerissen ist. Entweder wird rezeptiv oder aktiv gearbeitet. (Rezeptiv: der Klient wird nicht selber aktiv, sondern der Therapeut spielt entweder selber oder wählt eine Musik aus, die der Klient dann, mit Anleitung auf sich wirken lässt. Meist nimmt der Therapeut hier das in seine Musik auf, was er beim Klienten sieht, Körperbewegungen, Stimmungen, Gefühle, Gesten, Mimik, etc.
In der aktiven Musiktherapie wird der Klient selber tätig. Ein häufiger Einstieg, Zugang bei Menschen, die sich nicht gut äußern können oder geistig und oder körperlich eingeschränkt sind, sind selbstklingende Instrumente (z.B. Rasseln), die dann erklingen, wenn z.B. eine stereotype Körperbewegung ausgeführt wird.
Grundlage meiner musiktherapeutischen Arbeit ist die Übertragung und Gegenübertragung aus der Tiefenpsychologie. D.h. im kurzen: Welche Inszenierung wird im musiktherapeutischen setting sichtbar? Welches Szenario wird wiederholt? Welche Rolle wird auf die Therapeutin übertragen? Was empfindet die Therapeutin in der Gegenübertragung? Was für Gefühle, innere Haltungen, etc. werden in ihr geweckt?