Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker, Aufnahme des Songs „Wir sind Freunde“
Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker, Aufnahme des Songs „Wir sind Freunde“

Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker, Aufnahme des Songs „Wir sind Freunde“

Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker

Das CD Projekt Blickwechsel ist ein integratives Projekt, das zeigen soll, dass auch Menschen mit Mehrfachbehinderungen sich gut musikalisch ausdrücken können. Die CD soll die Arbeit der Tagesförderung finanziell und durch die Wirkung in der Öffentlichkeit unterstützen. Die Tagesförderung unter Leitung der Diplom-Pädagogin Petra Steinborn und die Musiktherapeutin Christiane Becker sind die Initiatoren des Projektes. An der CD haben die Band  (erheblich) und Konstantin Wecker (Song „Wir sind Freunde“) mitgewirkt.

Musiktherapie Projekt – „Blickwechsel“ mit Konstantin Wecker 2004

Die Tagesförderung im Rauhen Haus

Ein Ziel der Einrichtung ist die „Teilhabe am Arbeitsleben“. Diese Arbeit soll so beschaffen sein, dass die Menschen mit Behinderungen ihren Anteil dazu leisten können und sich sinnvoll beschäftigen. Ferner wird angestrebt, dass es Menschen gibt, die bereit sind, für das Ergebnis der Arbeit Geld zu bezahlen. Der Leitgedanke der Tagesförderung ist, die Potentiale der behinderten Menschen im Rauhen Hauses zu erkennen und das Arbeitsumfeld so zu modifizieren, daß die Teilnehmer sich in ihm zurechtfinden und sich wohlfühlen.

Das Ganze geschieht vor dem Hintergrund, dass das Rauhe Haus Personen aufnimmt,die in anderen Tagesstätten aufgrund ihres herausfordernden Verhaltens abgelehnt werden. Bei den Hauptteilnehmern des CD-Projektes handelt es sich um mehrfachbehinderte Menschen und Menschen mit autistischen Syndromen, die einen schweren Zugang zu ihrer Umwelt haben. Die ausgebildete Heilpraktikerin (Psychotherapie) und Musiktherapeutin Christiane Becker fördert über die Musiktherapie die Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung der Umwelt. Ein Hilfsmittel in dieser Therapie ist z.B. die Schlitztrommel, auf der man liegend trommelt und zugleich die eigene Musik im ganzen Körper spürt. Mit solchen und weiteren Übungen kann in sehr kleinen Schritten die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umgebung aufgebaut werden.

Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker

Die CD ist Teil der Musiktherapie. Die Musik verhilft den Teilnehmern auch zu weiteren Erfolgserlebnissen und Selbstwertgefühl, indem die Teilnehmer des Projekts sich selbst als produktive Menschen erleben. Dies haben wir in sehr eindrucksvoller Weise bei den Aufnahmen zum Titelsong „Wir sind Freunde“ erlebt.

Für jeden der Teilnehmer(innen) wurde ein Song geschrieben, der zum einen Bezug zum Leben der Person hat, zum anderen den Betreffenden bei seinen musikalischen Fähigkeiten abholt (z.B. Gesang oder eine Piano-Melodie). Die Band steht bewusst im Hintergrund.

Die Band liefert nur soviel Struktur, dass aus dem Ganzen Songs entstehen, von denen wir hoffen, dass andere Menschen die Songs gerne hören und dafür Geld ausgeben (siehe Bemerkungen zum Arbeitsleben oben). Aus diesem Grund waren wir sehr froh, Konstantin Wecker für den Titelsong gewinnen zu können. Der Erlös der CD fließt vollständig in die Tagesförderung. Wir teilen als Band durchaus die Meinung, die Konstantin im anschließenden Interview geäußert hat: „Musik kann heilen. Das sollte man vor allem denen sagen, die meinen, mit Tönen ließe sich nur Geld verdienen.“ Aber manchmal brauchts halt auch Geld, insbesondere wenn engagierte Einrichtungen wie die Tagesförderung aus monitären Gründen mittlerweile ständig zur Disposition gestellt werden. Und da kann es schon sehr helfen, wenn durch das Engagement eines bekannten Musikers eine hilfreiche Einrichtung ins Licht der Öffentlichkeit gerät. Unseren herzlichen Dank an Konstantin, der zwischen zwei anstrengenden Konzerten noch die Nerven hatte, mal eben einen Titelsong aufzunehmen.

Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker

Aufnahmen zum Titelsong „Wir sind Freunde“ mit Konstantin Wecker

Die Idee zum CD-Projekt „Blickwechsel“ ist der Diplom-Pädagogin Petra Steinborn in der Tagesförderung gekommen. Daraufhin entwickelte Sängerin und Therapeutin Christiane Becker die Songs in der Musiktherapie. Diese „Arbeit aus der Stille“ soll auf diese Art und Weise behutsam in die Öffentlichkeit getragen werden. Daraufhin schrieb Christiane Größen der deutschen Musikszene an. Und ein gutgelaunter Konstantin Wecker kam. Zwischen seinen beiden Konzerten in der Hamburger „Fabrik“ am 30.03. und 31.03.2004 hatte der gute Mann nichts Besseres zu tun, als den Titelsong der CD „Blickwechsel“ zu singen. Zum Abschluss wurden alle Beteiligten noch in das Konzert am Abend eingeladen.

Lars führt ein Doppelleben. Tags arbeitet er in der Theatergruppe „Klabauter“ des Rauhen Hauses. Heimlich aber singt er mit Stars der deutschen Musikszene Solostimmen für das eine oder andere Album. Für die 2. Strophe gibt’s natürlich noch jede Menge Uuuuhooouhoouhooous von beherzten Mitgliedern der Band .

Die Aufnahmen wurden von einem Video-Team der Erzieherschule der Bundeswehr unter der Leitung der Journalistin und Regisseurin Christiane Zwick begleitet.

Die Theatergruppe des Rauhen Hauses,“Klabauter“, lieferte zusammen mit der Tagesförderung Mitte und taste & smile den satten Refrain des Titelsongs. Die Aufnahmen wurden in den Räumen der Theatergruppe gemacht, wie der geneigte Betrachter wahrscheinlich schon an den malerischen Hintergründen erkannt hat.

Im abschließenden Interview meinte Konstantin: „Musik kann heilen helfen. Das sollte man vor allem denen sagen, die meinen, mit Tönen ließe sich nur Geld verdienen.“ Weiterhin lobte Konstantin „…die professionelle Vorbereitung der Aufnahmen“. Nun, das ging uns runter wie Öl…

Als Lars dann auf die Frage, was der Titelsong „Wir sind Freunde“ für ihn bedeute, noch betonte, dass Freundschaft für ihn sehr wichtig sei und es ihm „…viel bedeutet hat, mit Herrn Wecker zusammenzuarbeiten…“ gab es denn auch kein Halten mehr.

Und nach 4 Stunden war es dann tatsächlich geschafft, die Aufnahmen in der Kiste, ohne die üblichen Katastrophen: defekte Kabel, Stromausfälle, erkrankte Teilnehmer oder schlimmer noch, einer von uns auf großer Dienstreise auf der Südhalbkugel (schließlich sind wir Amateure und verdienen das Geld für unsere Instrumente in irgend einem anderen der vielen Paralleluniversen…)

Das CD-Projekt „Blickwechsel“ mit dem Rauhen Haus und Konstantin Wecker